Digitale Kommunikation

Was ist eigentlich dieses UX / UI Design? Eine (Liebes-)Erklärung.
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Trends kommen und gehen – das gilt vor allem für das Online-Marketing. Einen festen Platz in der Welt des Webs haben sich die Begriffe User Experience (UX) und User Interface (UI) erobert. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter diesen Begriffen? Und wo liegen die Besonderheiten für UX / UI Design im B2B-Marketing? Unsere UX /UI Designerin Agathe Schnorrenberg klärt auf.
Auch wenn die beiden Bereiche, das User Interface Design und User Experience Design grundsätzlich zusammengehören und oftmals sogar verwechselt werden, sind sie sehr unterschiedlich. Der Schwerpunkt beim UX-Design liegt – neben der Usability – darin, ein „gutes Gefühl“ bei der Seitennutzung zu erzeugen. Beim UI-Design hingegen liegt der Fokus auf der visuellen Gestaltung der digitalen Anwendungen. Das bedeutet nicht nur eine hochwertige, ästhetische Umsetzung, sondern die Vermittlung der Markenbotschaft über die visuelle Gestaltung.
Das Yin und Yang des digitalen Designs
Ein wenig lassen sich UX- und UI-Design mit der linken und rechten Gehirnhälfte vergleichen. Die linke Hälfte, verantwortlich für das rationale, analytische Denken, spiegelt sich im UX-Design wider. Hier werden auf Basis von Nutzeranalysen die Informationsarchitektur entwickelt, Wireframes und Prototypen kreiert und das interaktive Design geplant. Ziel ist eine intuitive Nutzerführung und angenehme Navigation für den User. Die rechte Gehirnhälfte hingegen ist für das Schöne, Intuitive, Sinnliche zuständig – vergleichbar mit dem UI-Design einer Anwendung. Hier geht es um die sichtbare Oberfläche der Anwendung, die Layouts, Farben, Bildwelten, Schrifttypen. „Früher hätte man zu UI und UX wohl ‚Look and Feel‘ gesagt“, erklärt Agathe Schnorrenberg, die ihre Rolle selbst als „Architektin und Malerin“ für digitale Projekte sieht.
Das Geheimnis einer gelungenen User Experience
Es gibt Webseiten und Anwendungen, die im Gedächtnis bleiben, weil sie besonders auffällig oder ausgefallen gestaltet sind, die besonders modern oder innovativ sind. Und dann gibt es Websites, die auf den ersten Blick gar nicht besonders wirken, aber die man immer wieder gerne besucht und nutzt. Einfach, weil die Userführung gut durchdacht, der Aufbau übersichtlich und nachvollziehbar ist und die einzelnen Elemente sich dort befinden, wo man sie auch vermutet. Eine Anwendung mit gelungener User Experience ist also nicht unbedingt spektakulär, sondern vielmehr bequem und angenehm – in etwa vergleichbar mit einem Paar gut eingetragener Wanderschuhe. Gutes UX-Design mag unauffällig sein – ist aber äußerst wirksam.
Der Nutzen von UX / UI Design im B2B-Marketing
Manch einer glaubt, dass im B2B-Umfeld beim Kaufentscheidungsprozess Gefühle nur eine untergeordnete Rolle spielten. Dass es hier nur auf harte Fakten, sachliche Aufgliederungen und letztendlich überzeugende Preise ankäme. Aber wer so denkt, vergisst, dass der analytische Ingenieur oder der pragmatische Einkäufer auch und vor allem ein Mensch ist. Der erwartet, dass ihm bei der Lösung seiner konkreten Fragestellungen schnell und unkompliziert geholfen wird. Wird diese Erwartungshaltung auf einer Website erfüllt, stellt sich ein positives Gefühl ein: Vertrauen und Sicherheit. Und dieses Grundgefühl gegenüber der Website überträgt sich auf das Unternehmen und unterstützt die Kaufentscheidungsprozesse. Fehlt dieses Gefühl hingegen und findet der Nutzer seine Lösungen nicht oder nur schwer, beeinträchtigt dies seine Kaufentscheidung wesentlich. „Der Mensch steht stets im Fokus unserer Arbeit. Als UX-Designerin denke ich immer aus Kundensicht und humanzentriert“, fasst Agathe Schnorrenberg ihre Aufgabe zusammen.
SEO und UX: Gemeinsam erfolgreich
Auch wenn Google es nicht so direkt formuliert, ist die positive User Experience auch für das Suchmaschinen-Ranking bedeutend. Denn Googles Anspruch ist, dem Suchenden schnell das bestmögliche Ergebnis zu seiner spezifischen Suchintention zu liefern. Etwa die Antwort auf eine Frage, ein gewünschtes Produkt oder auch vertiefendes Know-how zu einem Thema. Dabei registriert die Suchmaschine, ob der Nutzer auf der angezeigten Website bleibt (weil er dort seine Antwort findet) oder schnell wieder zu den Suchergebnissen zurückkehrt und weitersucht. Dieses sogenannte Pogosticking basiert oft auf einem mangelhaften UX-Design, weil der Nutzer die gewünschte Information nicht (schnell genug) auf der Website findet. Und Seiten, bei denen Google vermehrtes Pogosticking registriert, werden auch trotz intensiver SEO-Bemühungen nach unten gerankt. Somit sorgt SEO für besseres Ranking und mehr Sichtbarkeit und UX berücksichtigt zudem die Suchintention und führt den Nutzer zum Ergebnis. Wenn SEO und UX Design also Hand in Hand gehen, profitieren sowohl die Websitebetreiber als auch die Nutzer.
Merkmale für eine nicht UX-optimierte Website
Wer sich nun fragt, ob die eigene Internetpräsenz ein verbessertes UX-Design vertragen könnte, sollte auf folgende Alarmsignale achten:
- Kunden rufen an (oder schreiben eine E-Mail), weil sie gewünschte Produkte oder Informationen nicht auf Ihrer Seite finden.
- Ihre Seite funktioniert auf mobilen Endgeräten nur eingeschränkt.
- Videos und Audios auf Ihrer Website starten automatisch.
- Sie haben ein Kontaktformular, das jedoch nur selten genutzt wird.
- Bestimmte Informationen findet man nicht über die Website, sondern nur über eine eigene App.
- Nicht alle Steuerungselemente sind selbsterklärend.
Wer auch nur bei einem dieser Punkte zustimmt, sollte sich Gedanken über eine Optimierung seines UX-Designs machen.
Sie haben Fragen? Sprechen Sie uns an!
Wie gehen wir bei der Erstellung eines UX-Designs vor?
Die Designerin stellt die wichtigsten Schritte zur erfolgreichen Website vor:
1. UX-Analyse
Zuerst gilt es, Ihren Nutzer, im konkreten Fall also Ihren Kunden, zu verstehen und seine aktuellen oder potenziellen Probleme und Wünsche zu erkennen. Diese Phase umfasst sowohl Markt- als auch Produkt- und Usability-Analysen. Ziel ist, dass sich der Nutzer mit Ihrem Produkt „wohlfühlt“.
2. UX-Konzept
Auf Basis der Analyse-Ergebnisse erstellen wir das Konzept: Anhand von User-Story und Personas kennen wir das Nutzerverhalten und steuern anhand der Sitemap seinen „Flow“, so dass Ihr User stets zum richtigen Ziel geleitet wird. Der Grobaufbau mit sogenannten Wireframes ist intuitiv nutzbar und in jeder Phase auf den Nutzer fokussiert.
3. UI-Design
Hier kreieren wir den „Feinschliff“ für Ihr User-Interface. Wir geben Ihrem Produkt eine unverwechselbare, intuitive Gestaltung – vom Produkt-Icon über den Startscreen bis hin zur Micro-Funktion. Hier lautet die Devise: „Für den ersten Eindruck gibt es nur selten eine zweite Chance!“
4. Prototyping
Bevor unsere Entwicklung mit der technischen Umsetzung startet, erstellen wir interaktive Prototypen. In der ausgiebigen Testphase werden eventuelle Probleme erkannt und im Vorfeld behoben. Das spart Zeit und Kosten. Nach erfolgreicher Validierung genehmigen Sie die HTML-Templates zur Programmierung sowie einen unmissverständlichen Styleguide für das komplette Design.