SEO und UX
SEO & UX-Design: Ein unschlagbares Duo im B2B-Marketing
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Sherlock Holmes und Watson, Gin und Tonic, Regenwetter und ein gutes Buch: Es gibt Kombinationen, die so perfekt zueinander passen, dass wir sie gar nicht mehr trennen mögen. Auch Suchmaschinenoptimierung und UX-Design sind ein solches Dream Team. Wir erklären, wieso das so ist – und wie Ihr Online-Auftritt davon profitieren kann.
Hat Ihnen schon einmal jemand eine Visitenkarte in die Hand gedrückt, auf der Sie die Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse nicht finden können? Wohl eher nicht – wieso auch? Denn damit hätte das kleine Kärtchen seinen Zweck verfehlt. Mit der Onlinepräsenz eines Unternehmens ist es ähnlich: Sie ist Aushängeschild und Showcase eines Unternehmens, erster Einblick, Informationsquelle, Entscheidungshilfe und Kontaktmöglichkeit gleichermaßen. Wenn man es denn richtig macht.
Damit eine Website den Spagat unterschiedlicher Erwartungen auch bewältigen kann, muss sie mindestens zwei Anforderungen erfüllen: Sie muss einfach zu finden und intuitiv zu navigieren sein. Hier kommen SEO und UX-Design ins Spiel – zwei Marketing-Disziplinen, die in symbiotischer Beziehung zueinander stehen und für eine zeitgemäße, effektive Customer Journey unerlässlich sind. Aber eins nach dem anderen: Was bedeuten die beiden Begriffe überhaupt?
Was bedeutet SEO?
SEO steht für Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung. Der Begriff beschreibt alle technischen und inhaltlichen Maßnahmen, die die Auffindbarkeit einer Website in den Suchmaschinen verbessern sollen. Höhere Sichtbarkeit und bessere Platzierungen in den Suchmaschinen führen zu mehr Website-Besuchern, höherer Markenbekanntheit, größerem Vertrauen seitens der Kunden und somit letztlich zu höheren Umsätzen.
Kurzum: Mit einer großen Bandbreite unterschiedlicher Maßnahmen kann man Google zu einem äußerst wertvollen Vertriebskanal machen, indem man für möglichst viele, möglichst passende Suchbegriffe möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheint.
Neugierig geworden? Hier erfahren Sie mehr über SEO-Strategien im B2B-Marketing
Was versteht man unter UX-Design?
User Experience Design oder UX-Design befasst sich mit der Analyse, Gestaltung und Optimierung der Nutzererfahrung. Die User Experience beschreibt die Gesamterfahrung, die ein:e Nutzer:in bei der Interaktion mit einem Produkt, einem Service oder in diesem Fall eine Website oder App macht. Im digitalen Zusammenhang umfasst die Nutzererfahrung das Design und die Frage, wie intuitiv dieses zu verstehen ist. Es stellt Fragen nach der Benutzerfreundlichkeit, Zugänglichkeit beziehungsweise Barrierefreiheit sowie den Gedanken, Emotionen und Bedürfnissen, die ein:e Nutzer:in hat.
Das Geheimnis guter Nutzererfahrung: Eine Liebeserklärung ans UX-Design
SEO braucht gute UX – und gutes UX-Design geht mit guter SEO einher
Wenn SEO sich mit der Auffindbarkeit in Suchmaschinen befasst und UX mit den Bedürfnissen der Nutzer, könnte man meinen, dass SEO-Expert:innen für Maschinen optimieren, währen UX-Designer:innen für Menschen optimieren. Das stimmt jedoch nur auf den ersten Blick – beide optimieren für die Nutzer:innen, denn: Googles Anforderungen an eine ‚gute‘ oder ‚passende‘ Website, also an eine Website, die bei Eingabe bestimmter Suchbegriffe weit oben in den Ergebnissen auftaucht, sind konvergent mit den Regeln für gute Texte: Sie müssen relevant für die Suchanfrage sein und den Nutzer:innen das geben, was sie gerade suchen, sie müssen eine gute Lesbarkeit besitzen, klar strukturiert und passend gestaltet sein.
Das bedeutet auch: Gutes UX Design ist SEO-relevant – und gute Suchmaschinenoptimierung ist UX-relevant. SEO sollte deshalb während der Konzeption einer Website von Designer:innen mitgedacht werden.
Wir beraten Sie gerne!
Sie möchten wissen, wie Sie mit dem passenden UX-Design und einer wirkungskräftigen B2B-SEO-Strategie Ihre Marke und Ihr Unternehmen stärken können? Lassen Sie uns drüber sprechen! Wir beraten Sie gern unverbindlich und entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine individuell passende, nachhaltig erfolgreiche Strategie.
JÖRG SCHROER
Geschäftsführer
Diese UX-Faktoren sind SEO-relevant
Hier ist eine Auswahl an Faktoren, die zur Erfolgsmessung eines UX-Designs herangezogen werden und die erwiesenermaßen relevant für die Platzierung in Suchmaschinen sind:
Ladegeschwindigkeit
Mal ehrlich: Wie lange sind Sie bereit zu warten, bis eine Website vollständig geladen ist? 3 Sekunden? Vielleicht sogar 6 Sekunden, wenn Sie geduldig sind? Hier gilt: Je schneller Ihre Website lädt, desto besser. Deshalb straft Google Websites mit zu langsamen Ladegeschwindigkeiten ab. UX-Designer:innen und Webentwickler:innen sollten also darauf achten, eine Website nicht mit Bildern, Animationen und Zusatzfunktionen zu überladen. Die Bilder, Funktions- und Gestaltungselemente, die unverzichtbar sind, sollten entsprechend komprimiert werden.
Bounce Rate
Die Bounce Rate – oder auf Deutsch Absprungrate – beschreibt den Anteil der Nutzer, die eine Website betreten und diese ohne weitere Aktionen auszuführen schnell wieder verlassen. Das deutet darauf hin, dass die Website nicht bietet, was gesucht wurde, oder dass irgendetwas anderes mit der Seite nicht in Ordnung ist. Das wiederum resultiert in einer schlechten Nutzererfahrung – und wird von Google abgestraft.
Sitzungsdauer
Die Sitzungsdauer verrät, wie lange ein:e Besucher:in im Schnitt auf einer Website verweilt. Je nachdem, welche Intention ein:e Nutzer:in mit einer Suche verfolgt, kann die Sitzungsdauer länger oder kürzer ausfallen. Google unterscheidet dabei zwischen Navigational, Informational, Commercial und Transactional Intent. Da für Suchen mit informativer Natur beispielsweise eine entsprechende Lesezeit, also Sitzungsdauer, vorausgesetzt wird, kann eine (viel) zu kurze Sitzungsdauer ein schlechtes Zeichen sein. Sie zeigt: Ein:e Nutzer:in hat hier entweder nicht gefunden, wonach gesucht wurde, oder die Seite hat ihm bzw. ihr aus einem anderen Grund nicht gefallen.
Seiten pro Sitzung
Die Seiten pro Sitzung (Pages per Session) geben an, wie viele Seiten auf einer Domain der durchschnittliche Nutzer besucht. Der Durchschnitt variiert je nach Branche und auch je nach Suchintention. Wenn der Durchschnitt bei unter zwei Seiten liegt, kann das ein schlechtes Zeichen sein: Irgendetwas könnte die Nutzer:innen davon abhalten, sich eingehender mit der Website zu beschäftigen – zum Beispiel unpassende oder schlechte Inhalte oder eine unklare Menü- und Nutzerführung.
Content-Formate
Im Content Marketing geht es darum, die Nutzer:innen an den Orten entlang der Customer Journey abzuholen, an denen sie gerade stehen. Das können ganz unterschiedliche Orte innerhalb des bekannten AIDA-Prozesses sein, weshalb man die Customer Journey mit einem Mix verschiedener Content-Formate begleiten sollte. Dabei sollte auch auf das vorliegende Thema, die anvisierte Zielgruppe bzw. Persona und deren Vorlieben Rücksicht genommen werden. Fragen Sie sich vor der Erstellung neuer Inhalte: Kann ich dieses Thema als Blogbeitrag spielen? Oder doch lieber als Leadmagnet in Form eines Whitepapers samt Checkliste? Vielleicht sind Videos oder Infografiken doch besser geeignet? Dabei können (und sollten) die unterschiedlichen Themen auch in mehr als einem Format aufbereitet werden. Google wiederum belohnt Inhalte, die relevant, originell, einzigartig und hilfreich sind – und Inhalte, die dem sogenannten E-E-A-T-Konzept folgen: Google versucht dabei, die Faktoren Experience (Erfahrung), Expertise, Authoritativeness (Authorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit) von Inhalten zu bewerten.
Mobiloptimierung und Responsive Design
Im Jahr 2015 machten Mobilgeräte rund ein Drittel des weltweiten Traffics im Internet aus. Die Zahl war damals schon bemerkenswert hoch, inzwischen liegt sie aber bei fast 60 Prozent. Nicht nur im Endkundensegment bzw. im B2C sind wir inzwischen viel häufiger am Handy oder Tablet, sondern auch im B2B. Die Zahl der unterschiedlichen Endgeräte, die dabei benutzt werden, ist schwindelerregend. Um eine gute Nutzererfahrung zu gewährleisten, sollten Designer und Entwickler sicherstellen, dass eine Website auf allen Endgeräten gut aussieht – man bezeichnet das als Responsive Design. Auch Google weiß natürlich um die Beliebtheit mobiler Endgeräte und wertet die Mobilfreundlichkeit einer Website als positiven oder negativen Rankingfaktor.
Diese SEO-Faktoren sind UX-relevant
Natürlich gibt es auch SEO-Faktoren, die direkt oder indirekt die Nutzererfahrung beeinflussen:
Auffindbarkeit der Website
Niemand sucht gern lange nach etwas – vor allem dann nicht, wenn man genau weiß, dass dieses ‚etwas‘ in den Weiten des Internets existiert. Es ist also imperativ, dass Ihre Website leicht zu finden ist, wenn Nutzer:innen bestimmte Begriffe in Suchmaschinen eingeben, für die Ihre Produkte oder Services relevant sind. Die Kunst besteht darin, herauszufinden, welche Begriffe das sind. Wenn eine Website laufend suchmaschinenoptimiert wird, ist sie einfach zu finden – und das vermeidet Frust und verbessert die Nutzererfahrung.
Bedienen der Suchintention
Google und andere Suchmaschinen präsentieren diejenigen Websites weit oben in den Suchergebnissen, die die vermutete Suchintention bedienen. Ein Beispiel: Wer etwa „Funktionsweise Hydraulik“ sucht, möchte erfahren, wie ein hydraulisches System funktioniert – und zwar am liebsten von einem Experten. Diese Suchanfrage ist informational. Ein passendes Suchergebnis beantwortet diese Frage (sowie ggf. entstehende Folgefragen). Wer „Hydraulischer Wagenheber Test“ sucht, hat offenbar ein latentes Kaufinteresse und möchte sich informieren, welche Produkte am besten geeignet sind. Diese Suchanfrage ist commercial. Wer nun beispielsweise „Stier 3 Tonnen Wagenheber Angebot“ (oder ähnliches) sucht, ist auf der Customer Journey deutlich weiter fortgeschritten: Die Kaufentscheidung ist gefallen, nun geht es darum, wo der Kauf getätigt wird – Google bezeichnet diese Suchintention als transactional. Hier obliegt es den Unternehmen selbst, herauszufinden, welcher Natur eine Suchanfrage ist – und welche Suchbegriffe damit verbunden sein könnten. Möglichst schnell möglichst passende Ergebnisse zu erhalten, wirkt sich wiederum positiv auf die Nutzererfahrung aus.
Übersichtlichkeit und Struktur
Wer verstanden werden möchte, sollte sich klar und deutlich ausdrücken – und das gilt mündlich ebenso wie schriftlich und gestalterisch. Google belohnt Übersichtlichkeit und Struktur: Überschriften-Hierarchien (H1 bis H6) sollten eingehalten werden, sinnvoll sein und auch optisch klar hervorgehoben werden, um nur ein paar grundlegende Gestaltungsregeln zu nennen. Inhalte sollten das sein, was Google ‚holistisch‘ oder ‚ganzheitlich‘ nennt: Sie sollten ein Thema möglichst ausführlich, aber mit angemessener Länge behandeln. Mehr Content (auf einer einzelnen Seite) bedeutet nämlich nicht automatisch ein besseres Ranking. Tatsächlich kann zu viel Text sogar hinderlich sein – Stichwort Übersichtlichkeit. Trotzdem sollte ein:e Nutzer:in sich vom Inhalt einer Website ‚abgeholt‘ fühlen. Um bei unserem Hydraulik-Beispiel zu bleiben: Wer nach der Funktionsweise hydraulischer Systeme sucht, wird sich freuen, auch etwas über die Verbindung zwischen Druck und Energie zu lernen. Auch ein Absatz zu den Unterschieden zur Pneumatik dürfte durchaus angebracht sein. Bei diesem Thema aber mit Archimedes oder gar mit der Entdeckung des Feuers anzufangen, wäre wohl zu viel des Guten.
Sie sehen:
Es handelt sich hier um ein relativ komplexes Wechselspiel. UX-Design und SEO bedingen einander und können einander stützen und verstärken. Dieser Anforderungsspagat kann zunächst verwirrend und überfordernd wirken – tatsächlich ist er aber viel mehr Segen als Fluch.
Online scheint fast alles möglich zu sein – deshalb ist online prinzipiell auch fast alles erlaubt. Konzeptioner:innen, Designer:innen, Entwickler:innen und Autor:innen haben eigentlich freie Hand bei der Gestaltung eines Online-Auftritts, aber wie fast jeder Kreative bezeugen kann, kann zu viel Freiraum auch verunsichern oder dazu führen, dass man sich im Kreativprozess ‚verrennt‘. Die Regeln guten UX-Designs und die Vorgaben der Suchmaschinenoptimierung bilden wichtige Leitplanken, sie bieten einen Rahmen, an dem wir uns orientieren und rückversichern können. Tatsächlich sollten wir das sogar tun, wenn wir gefunden, gesehen, gelesen und gekauft werden möchten.
Jörg Schroer
Geschäftsführender Gesellschafter
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